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2009-11-26
Deutsche Kompetenz real bewertet

Silkeborg Seminarium (VIA UC) am Studienanfang. Foto: Erik Thau-Knudsen, 2009-08-17.

Gestern war ein großer Tag für mich. Ich wurde für ein Deutschstudium empfohlen.

2009-01-19
Balkane moj

Наше школство: Предавање математике

Тај Балкан, који сам проучио, може такоѓе побудити смијех својих емиграната. Ево Вам збирка догаѓаја. Осим знања српског и македонског језика биќе Ви корисно такоѓе знање енглеског и њемачког.

2008-12-03
Christmas is cancelled!

Apparently, YOU told Santa that you have been GOOD this year. 
He died laughing!

Comment the joke

2008-11-30
Code your images correctly — for future's sake!

This article explains some coding tricks to deal with images on web pages. It analyses every detail in writing the HTML and CSS code to display pictures on your web pages. The analysis will tell you all you need to have in mind if you want to know how to make your site future proof, but only if the future is no more than 5 years away!

2008-10-03
Future proof imaging

Last week, a friend of mine, who is the web master of a minor professional association in Denmark, asked me about how to make a web site future proof, i.e., forwards compatible. At first, I thought it was a question of structuring the web pages, i.e., applying SGML coding like HTML or XHTML in a correct manner. After all, it has for long been agreed in the World Wide Web Consortium that XML in one or another realisation, notably XHTML, is the format of the future, especially due to its strict keeping data structure apart from appearance, usually written in the Cascading Style Sheets format (CSS).

2008-08-27
Where the h... is Struga?

Bitola

This and other questions got an answer while I was covering Copenhagen Chalgija's tour in Macedonia through July 2008. Here are some photos I made of them.

Dias show

2008-05-23

Leto 2008 v Sloveniji

Na leto gremo v Slovenijo s porodicom. Danes sem kupil vozovne karte za Ljubljano in nazaj v Silkeborg. Moji dekleci rado pričakajo potovanje v julij v to neznano za njih deželo.

2008-05-22
Laugh a bit with me!

Crashed lorry

My sister-in-law just sent us these images. Some are reviews to those of you who once upon a time enlisted on my mail list the Gigglers.

Photo: Erik Thau-Knudsen

Das gegenwärtige Verhältnis der Dänen gegenüber den Deutschen

Deutsche in Dänemark

1,8 % der Befölkerung Dänemarks bestehen aus sog. "Deutschen". Dies ist die allergrößte nationale/ethnische Minderheit bei uns; die Türken betragen nur ung. 0,95 %. Obwohl die Zahl des deutschen Bestandteil wahrscheinlich auch die Deutschgesinnten mitrechnen (die sowieso 100 % zweisprächig ist -- Deutsch, beziehungsweise Plattdeutsch, + Dänisch, bez. Südjütisch -- genau sowie die dänischgesinnten in Deutschland [die auch die Nordfriesen umfassen]), glaube ich eher, daß die meisten Deutschen in Dänemark Einwanderer erster Generation aus Deutschland sind. In meinem Leben (das ich, leider, zumeist in Städten verbracht habe [die deutschgesinnten wohnen auf Als und überhaupt in Südjütland/Nordsleswig, und viele davon sind Bauern]), habe ich überall in Dänemark Deutschen getroffen. Sogar mein Gottvater Karl-Heinz stammte aus Deutschland. Eine solche ständige Einwanderung spricht davon, daß die Deutschen sich in Dänemark zupass fühlen. 

Direkte Kontakt im Ausland

Ungefär jeder Däne verbringt mindestens eine Ferie seines Leben in Deutschland. Es ist zudem mein Eindruck, daß jeder dänische Mann oder Frau, der mehr als 10 Liebesgeschichten als Erwachsen hinter sich hat, mindestens ein Verhältniß mit einem Deutschen/Österreicher/Schweizer verbracht hat [Population: meine Freunde und Verwandte in Kopenhagen].

Sprache

Die deutsche Sprache ist germanisch wie die skandinavischen Sprachen. Das heißt, daß wir Dänen viele Erbwörter gemeinsam mit den Deutschen haben, obwohl nicht so viele wie mit den übrigen nordgermanischen Völkern. Andererseits ist der hanseatische Einfluß in der Sprache riesengroß. Man kann ihn garnicht übertreiben. Wörter (nieder-) deutscher Herkunft dringen im dänischen Wortschatz überall ein, bes. in Terminologien älterer Professionen wie Bäckerei, Schneiderei, Zimmerarbeit, Mauern, Architektur, teilweise Kirche, Buchhaltung, überhaupt was mit Büchern zu tun hat (drucken, ausgeben, verkaufen) u.s.w. Dazu haben wir viele umgangssprachlichen Frasen und anderen Ausdrücke entlehnt. Ein umgekehrter Einfluß — dänische Entlehnungen im Deutschen — ist kaum Spürbar. Ich kann kein einziges eingeborgenes dänisches Wort in (Standard-) Deutsch nennen (vielleicht nur die übertragene Bedeutung im deutschen Slang von "fett" = "toll, attraktiv").

Wenn wir Dänen Deutsch reden, finden wir deshalb viele Ausdrücke und Redeweisen, die bei uns vor 80 Jahren üblich waren, heute aber komisch, alt, teilweise archaisch vorkommen: "Sehr geehrte Herr,...", "Mit Hochachtung", "Guten Tag!", "Auf Wiedersehen!", "Achtung!", der Gruß "Hallo!" ohne Telephon, das ständige Siezen, die Deverbativa auf -en, grosse Vorbuchstaben in Substantiva und so weiter.

Jeder Däne kann mit minimalen grammatischen Voraussetzungen eindeutige und klare Gespräche auf Deutsch führen. Nie perfekt, aber verständlich. Selbst die allerschlechteste dänische Schüler reden meinen Beobachtungen nach besser als viele Einwanderer, die ich in Deutschland und Österreich getroffen habe, und die jahrelang in deutschsprechenden Ländern wohnen. Dänen brauchen nur einen Grundwortschatz von etwa 100 ertzdeutschen Wörter, wonach sie bloß dänische Wörter nach bestimmten phonetischen regeln verdeutschen. Jedoch schlagen die meisten Dänen in Englisch um, wenn es eine Gelegenheit gibt.

Zeitstufen und Modernität

Die Vorurteilen sind oben erwähnt. Man muß dazu bemerken, daß wir Dänen die Deutschen auffassen nicht als Fremde, sondern als unsere Verwandte. Diese Auffassung ist allerdings unbewußt, aber ist die Voraussetzung für alle andere Urteile. Wir sind derselben Familie. Wenn die Schweden und Norweger unsere Geschwister sind, sind die Deutschen etwa wie unser Vetter/Cousins, die wir eigentlich öfter treffen, als unsere Brüder. Die Sprachverhältniße sind schon erwähnt. Die Deutschen sprechen wie wir Dänen vor vielen Jahren. Ausserdem leben  sie auch in unserer Vergangenheit: der Anteil von Hausfrauen in Deutschland ist wie in Dänemark vor dreißig Jahren; Mobiltelephonen und Computer sind so selten in deutschen Familien wie in Dänemark vor 8-10 Jahren; die deutsche Populärmusik (Schlager) klingelt wie die dänische vor 20 Jahren. Deutsche Schwulen, Lesben, Hippies und Autonomen haben die selbe Diskussionen, Diskurse, Denkweisen wie ihre dänische Entsprechungen vor 10-20 Jahren. Alles dieses beträgt zum allgemeinen Eindruck von Deutschen als unsere zurückgebliebene Cousins, aber nie als Fremde. Alles in Deutschland ist uns bekannt, und ein Däne kann sich da gut einpassen — er braucht bloß an seine Kindheit zu Denken.

Erik Thau-Knudsen

2005-12-01 (dieser Text wurde ursprünglich in 2001-2004 geschrieben. Die Datierung gält der letzten Redaktion)


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